Peter Schmuck

The Göttingen Approach of Sustainability Science: Creating Renewable Energy Communities in Germany and Testing a Psychological Hypothesis

Abstract

Between 2000 and 2005 the electricity and heat supply of an entire German village was changed from fossil and nuclear to biomass energy sources. Scientists from university of Göttingen initiated that transformation (as one pilot project during 14 years of research) and performed pre-post comparisons of several relevant changes. This paper presents the theory behind that project – the Göttingen approach - enabling successful application of sustainability science: After meeting one critical challenge of the sustainability transformation by replacing fossil and nuclear energy resources with renewable energy resources, the idea of a “bioenergy village” was created, financial support was ensured, a suitable village to perform the transformation was invited, and the pilot project was enacted: The bioenergy village Jühnde. Afterward, between 2005 and 2011, the transfer process was initiated. Finally, some essential research results regarding pre-post comparisons are presented as greenhouse gas emissions´ and pesticides´ use reductions or gains in well-being for people who have been engaged in the transition. The discussion part includes a critical discussion of the double role of scientists within sustainability science. The Göttingen approach is recommended as a potential methodological tool for the transformation of other sectors of development (transport, food) toward sustainable alternatives.

 

Der Göttinger Ansatz der Nachhaltigkeitsforschung: Initiieren von Erneuerbare-Energie-Gemeinden in Deutschland und Prüfen einer psychologischen Hypothese 

 

Kurzfassung

Zwischen 2000 und 2005 wurden die Strom- und Wärmeversorgung  eines deutschen Dorfes von fossilen und nuklearen Rohstoffen auf Bioenergie umgestellt. Wissenschaftler der Universität Göttingen hatten den Transformationsprozess initiiert und eine Reihe von Prä- Posttestanalysen durchgeführt. Der vorliegende Beitrag stellt den theoretischen Ansatz vor, von dem dieses erfolgreiche Projekt geleitet war: Den Göttinger Ansatz der Nachhaltigkeitsforschung. Dieser basiert auf einer Reihe von Nachhaltigkeitsprinzipien, welche kurz skizziert werden. Nachdem im Aktionsforschungsteil als eine kritische globale Herausforderung die Umstellung von fossilen und nuklearen Rohstoffen auf erneuerbare Energie ausgewählt worden war, wurde das Kozept des „Bioenergiedorfes“ entwickelt, wurden Forschungsmittel acquiriert, wurde ein geeignetes Dorf gesucht (Jühnde bei Göttingen) und das Pilotprojekt umgesetzt. Danach, zwischen 2005 und 2011, wurde der Transferprozess gestartet. Schließlich werden im Analyseteil einige zentrale Befunde der Prä-Post-Analysen vorgestellt: Treibhausgasemissionen und die Menge der verwendeten Pestizide im Dorf gingen zurück, das Wohlbefinden der Hauptakteure der Umstellung veränderte sich zum Positiven. Im Diskussionsteil wird die zweifache Rolle der Wissenschaftler in der Nachhaltigkeits-Aktionsforschung kritisch beleuchtet. Das gewählte Vorgehen wird als potenzieller methodologischer Ansatz auch für andere Transformationen etwa bei Transport- oder Ernährungsmustern hin zu nachhaltigen Alternativen empfohlen.