Zum DAAD finanzierten Aufenthalt
von Prof. Dr. rer. nat. Peter Schmuck in Indonesien
7.3.2006 – 6.4.2006 an
der Satya Wacana Christian University Salatiga
6.4.-12.4. Gastvorträge an
weiteren Universitäten, am Indonesischen Ministerium für Umwelt sowie vor
Journalisten des Gatra Newsmagazins
1 Global problems and Sustainable
Development (SD)
A Introduction
Growing consumption
Population growth
Nuclear and fossile energy
SD: Consistency, efficiency, sufficiency,
population stabilization
B Johannesburg – Memorandum
IN INDONESIAN LANGUAGE
A
Centrality of material consumption
B
Self-centeredness
C Gender-bias
D Human nature relations
A
Sustainability science
New model of human nature
B
Psychology for ecology
C
Biographic analyses of pioneers
D
Focussing emotions
Meditative techniques
E
Future Workshop
A
Deceleration of population growth
B
Motivate collective action
C
Organized consumer actions
Promotion of renewable energy in
5 Conclusion
on Psychology of SD
6 Case study:
The bioenergetical village Juehnde in Germany
Durchführbarkeit und Erfolg
Entgegen anfänglicher Bedenken wegen der Sprachbarriere und der gemischten Zielgruppe konnten die Anwesenden den englischsprachigen Ausführungen des Dozenten gut folgen. Es wurde mehrfach angeboten, Inhalte in die indonesische Sprache übersetzen zu lassen, doch wurde durchgängig auf dieses Angebot verzichtet. Die Rückfragen und lebhaften Diskussionen über die einzelnen Topics zeigten, dass die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer dem Vortrag in allen Details zu folgen in der Lage war. Es wurde von mehreren Teilnehmern rückgemeldet, dass über die angesprochenen Themen globaler Nachhaltigkeit in indonesischen Bildungseinrichtungen viel zu wenig gesprochen wird. Es wurde beklagt, dass z. B. das Umweltministerium nur sehr schwach besetzt sei, was die Rolle von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen in Indonesien deutlich mache. Aufgrund dieses grossen Nachholbedarfs wurden die Informationen über die globale Lage, über Klimawandel, Artensterben, soziale Gerechtigkeit unter globaler Perspektive einerseits und die Lösungsmöglichkeiten und Pilot-Projekte und -Studien in Europa mit sehr grossem Interesse aufgenommen und auf Übertragbarkeit auf indonesische Verhältnisse diskutiert.
Der Ausbildungsstand bezüglich meines spezifischen Lehrgegenstands kann als „Stufe Null“ bezeichnet werden. Fragen der globalen Nachhaltigen Entwicklung und darin eingebetteter lokaler Strategien werden zwar, wie übrigens ähnlich in Deutschland, ausserhalb der Universitäten gelegentlich in NGOs diskutiert und praktiziert, aber von den Universitäten weitgehend ignoriert. Dies liegt vermutlich daran, dass inter- und transdisziplinäre Forschung und Lehre an hiesigen Unis noch weniger praktiziert wird als an deutschen Universitäten. Dass Wissenschaftler sehr unterschiedlicher Fachgebiete in einem gemeinsamen Aktionsforschungsprojekt wie dem Bioenergiedorf-Projekt zusammenwirken können, rief grosses Erstaunen hervor.
Wo ich Einblick nehmen konnte in die traditionelle Fachausbildung, in den Fachbereichen Psychologie und Pflegewissenschaften, hatte ich den Eindruck, dass die Lehrinhalte und Demonstrations- und Übungsmaterialien veraltet und nicht auf dem Stand der Zeit nach unserem Maßstab sind. In der Diagnostischen Psychologie werden Tests aus den 60er Jahren verwendet, adaptives oder computerunterstütztes Testen sind unbekannt. In der medizinischen Ausbildung verwendet man vergilbte Schautafeln aus dem Hygienemuseum Dresden. Zugang zu aktuellen Fachjournalen ist offenbar schwierig. Es wurde nach der Möglichkeit einer Postgraduiertenausbildung z.B. für Psychologiestudierende gefragt. Ich verwies darauf, dass das im Prinzip möglich sei, und verwies wegen Finanzierung solcher Ausbildung auf Anfragen an den DAAD Jakarta.
Fachgespräche mit Dozenten verschiedener Fakultäten der Universität über Nachhaltige Entwicklung, Energiefragen, Biomasse, Psychologie der NE, u.a. mit
Prof. Kris Timotius (Mathematik und Naturwiss.)
Prof. Kutut Suwondo (Leiter des Developmental Studies Proramms für Master- und PhD Ausbildung)
Dr. Sony Priyanto (Leiter des Postgraduate Programs der Universität)
Prof. Supra Mono (Ökonomie)
Prof. Haryono Semangun (Agrarwiss.)
Prof. Matosumono (Ökonomie)
Prof. Suryono (Psychologie)
Dr. Ina Hunga (Center for Gender Research)
Vortrag bei der NGO Trukajaya Christian Foundation in Salatiga nach Einladung durch Direktor Suwarto Adi. Thema: Energiegewinnung durch Biomasse. Nach dem Fachvortrag wurde eine Biogasanlage im Dorf Polobogo besichtigt, die mit Gülle von fünf Kühen betrieben wird (Fermenter: 13 Kubikmeter, Nachgärer: 13 Kubikmeter) und Biogas liefert, das für das Kochen der Bauernfamilie ausreicht. Der Bau dieser Anlage wurde als Pilotprojekt von der NGO zu 50% bezuschusst. Durch die Anlage werden 100 Liter Kerosin pro Monat gespart.
Es wurden Möglichkeiten der Nutzung von Energiepflanzen vorgestellt und diskutiert, welche grössere Lösungen im Kommunalen Rahmen möglich machen.
Einladung von Dr. Agus Suryono, Chairman des Central Java Board of Investment zum Besuch eines Community-Development Projektes in Tumbang bei Salatiga. Hier wird traditionell Kupferschmiedehandwerk betrieben, die einzelnen Handwerksbetriebe haben sich auf Anregung und nach Moderation durch Dr. Suryono genossenschaftlich organisiert und sind dabei, Tourismus-förderliche Massnahmen zu ergreifen wie die Schaffung von Unterkunftsmöglichkeiten in Tumbang. Es wurde über Möglichkeiten und Erfahrungen mit partizipativer Planung und Aktivierung/Motivierung von Menschen für kommunale Projekte diskutiert.
Vortragsreise/Promotiontour zur energetischen Nutzung von Biomasse vom 3.
bis 12.4. 2006
Vorträge an Universitäten in Salatiga, Yogyakarta, Bandung. Einladung durch Rektoren/Institusleiter, Universitäts-offen, auch lokale Akteure wurden eingeladen. Nach zweistündiger Präsentation wurde im Rahmen von kleinen Planungswerkstätten die Frage erörtert inwieweit die vorgestellten Inhalte auf indonesische Verhältnisse übertragbar sind:
Folgende Fragen wurden erörtert:
• Are
biomasses available for energy purposes in Java and are there residuals from
agricultural production available?
-
household
waste
- used oil from cooking
-
• Which
barriers are there to use biomass as an energy source?
No awareness about environmental
pollution
No garbage separation in digreatable
and non digreatable waste
No technology available
• How to
overcome these barriers?
Give more information to the public