Schlaflos in Korea:
Der letzte Kranich
Das Flussbett zerwühlt nach der Vergewaltigung durch 11 millionen die sich hier kürzlich angesiedelten
Geröll, Felsen, alle Halme und Sträucher und Bäumer verschwunden, die tote Brühe ein schnurgerades Korsett gepresst, im Wasser spiegeln sich die grellen Strassenlampen und das rote Neonkreuz der Methodistenkirche
Gott, wo bist du nur, selbst der Mond leuchtet nur mit letzter Kraft durch den Smog hinab ins Inferno, das hier Zivilisation genannt wird
Ein Kranich steht, schlaflos wie ich, im Fluss in der Lärmkulisse der Stadt und wartet, dass der böse Traum verschwindet
Ein Hahn kräht ihm zu: Wann wird eine neue Zeit beginnen?