Abend im Fjordland

 

Der Himmel weint, die Trolle schweigen

Sie kuscheln unterm Blätterdach

Die Tropfen tanzen einen frohen Reigen

Es schwillt im Rauschen vor dem Haus der Bach.

 

Er stürzt vom Gletscher türkisfarben

Hinunter in den Nebelsee

Wo Schwäne nach dem Singen starben

Wo Trolle zirzten mit der Fee.

 

Die Fee kam einsam aus dem Süden

Ins Eisland, wo der Liebste ist

Sie fand zu Hause keinen Frieden

Sie hat ihn voller Schmerz vermißt.

 

Die Trolle sangen ihr die Mär vom Norden

Die Fee lauscht sorgsam doch versteht sie nicht

Sie kennt nicht Nordlicht, Eiszapf, Rentier-Horden

Sie lebte in der eignen Sicht.

 

Der Fjord ist tief, sie kann nicht schwimmen

Die Fee stürzt in die Wasser tief

Der Wassermann im Sehnsuchtsglimmen

Vom Felsen sprang weil sie ihn rief

 

So ein sie nun des Fjordes Stille

Wo Meer- und Gletscherwasser sich vermähln

Und so erfüllt sich großer Wille

Von dem nun Trolle wispernd sich erzähln