Jahresrückblick 2019

Zukunftskommunen: Mit großer Freude konnte ich dieses Jahr 40 Dörfer und Städte unseres Landes besuchen, um mit Bürgermeistern und Engagierten dort über den Umbau von Ernährungs-, Verkehrs-, Energie-, Bildungsstrukturen hin zu balancierten, sauberen gerechteren Mustern zu reden. Ohne Ackerchemie, importierte Treibstoffe, Verblödungsmedien - dafür mit Orten, an denen sich Alte und Junge treffen, um zu kochen und zu singen, mit sauberer Energie, mit Jugendparlamenten und Kreativität sowie viel Liebe. Inzwischen sind 60 solcher Kommunen im Internet mit ihren besten Erfolgen portraitiert (www.zukunftskommunen.de) – und der Austausch hat auf mehreren Treffen solcher Kommunen im März, Mai und November begonnen.

Ein neues Vorhaben startete, bei dem Göttinger und Kasseler KollegInnen Energiewendedörfer auf ihrem Weg zu einer bürgergesteuerten vollständigen Versorgung der Strom-, Heiz- und Treibstoffversorgung mit regionalen Energieressourcen begleiten. In Krebeck/Wollbrandshausen diskutieren wir derzeit über eine Methantankstelle, die Treibstoffe aus Biogas anbietet. Altenmellrich bei Anröchte konnten wir als zweites Partnerdorf gewinnen.

Verfassung: Eine Initiative zur Ablösung des Grundgesetzes unseres Landes durch eine vom Volk bestimmte Verfassung konnte ich davon überzeugen, dass eine solche Verfassung den Respekt vor allem Leben sowie den Zweck jeder Wirtschaft für das Gemeinwohl als Paragrafen eins und zwei braucht. Damit die ethischen Prioritäten deutlich werden und wir Menschen so endlich in eine Balance mit der Schöpfung kommen können, die uns trägt.

Hunderte Studierende haben seit 2014 in unserem Studiengang „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberwalde studiert. Sie sind an vielen Orten des Landes tätig beim Umbau unserer Gesellschaft.

Publikationen widmeten sich dieses Jahr vor allem den Zukunftskommunen. Eine beschreibt die Methodik unseres Ausbildungsprogramms in Eberswalde.

Vorträge hielt ich an Orten, wo man sich für neue Gedanken und Wege in die Zukunft interessiert. Auf der Berlinale bei der Premiere das Filmes „2040 – Telling new stories about our future“, dem hessischen Psychologentag in Wiesbaden, einem Studententreffen in Bayreuth und an verschiedenen Hochschulen.

Reisen führten uns oft nach Thüringen und an die Ostsee sowie auf den Balkan, wo wir Albanien und Makedonien kennenlernten.

Familienhöhepunkte waren eine Winterreise in die Alpen, ein Ostertreffen am Ruhlsdorfer See, eine Enkelreise mit Elli nach Bad Lobenstein und mit Anton an die Ostsee. Weihnachten in Berlin, Heldrungen und Weinböhla. Die Altvorderen – Eltern Gudrun (85) und Klaus (84) treffen dürfen, Tante Marga und Onkel Otto (über 90) - auch die Tanten Doris und Eva sowie die Geschwister. In Hochkirch haben wir den Ahnen von Mutter Gudrun nachgespürt, und am Czorneboh und Bielebo-Berg erfahren, dass auch in dieser Linie Slawen/Sorben im Stammbaum sind: Urgroßmutter Proft war eine fleißige und blitzgescheite Sorbin, deren mit dem Dachdecker Proft geschaffenes Heim heute als Regionalmuseum in Hochkirch besichtigt werden kann.

Internationales: Thomas Meier lud mich ein, beim Bau und der Verbreitung von Ökokommunen in Europa mitzuwirken und wir reisten zu einem ersten Treffen nach Findhorn in Schottland. Ein Windradbau in Cobstädt/Thüringen, den ich initiiert hatte, ist erfolgreich abgeschlossen worden und brachte Erfahrung für den geplanten Bau eines Prototypen in der Indigenen-Siedlung bei Walter Pancca am Titicacasee. Mein Freund Eugen Kosmicki aus Poznan kämpft gegen nationalistische Hardliner im Nachbarland, die derzeit in der katholischen Kirche Unterstützung finden. Wir planen gerade einen Besuch mit wissenschaftlichem Austausch in Ostpolen.

Vieles habe ich noch nicht schaffen können. Die EE Anlage bei Freunden in Südamerika bauen, das Buch über menschliche Potentiale und Wohlbefinden schreiben, die internationalen Kontakte zu Erfolgsfaktoren auf Länderebene stärken. Sikkim, ein indischer Bundesstaat, hat Ackergifte verboten. In Dänemark werden Wärmenetze massiv gefördert, mit grossem Erfolg. Die EU stärkt neuerdings mit einer Richtlinie Genossenschaften als Akteure der EE Wende. Es fehlt schmerzlich eine Struktur, die solche Dinge länderübergreifend bekannt macht, so dass Mut und Optimismus für den Umbau unserer Welt gestärkt werden.

So bleibt viel zu tun. Dennoch: Wir haben gemeinsam schon viel bewegt und können darauf aufbauen. Danke Euch allen, dass wir in der einen oder anderen Form einander bereichern konnten.

Euer Peter