2017 – Jahresrückblick

Silvestertag: Blaue Blüten im Steingarten… gelbe im Seepark… ein weissblühender Baum am Traberweg…

Und Thomas Penndorf, André Wüste und ich haben in Heldrungen ein Apfelbäumchen gepflanzt. Zwei weitere werden wir in Pödelwitz, einem (derzeit noch von Braunkohle-Mafiosi bedrohten) Zukunftsdorf im Leipziger Braunkohlegebiet pflanzen.

Von Thomas aus Cobstedt und Thomas Meier aus Tonndorf habe ich dieses Jahr die wichtigsten Einblicke bekommen. Einfach machen, es ist genügend gedacht und geredet worden. Bäume pflanzen statt Land grabbing, Scheune der Spiritualität, Erdenklangschalen bauen, alte Quellen ausgraben, aus einer Schlossruine ein Märchenschloss der Zukunft bauen.

Und Johannes Litsch war toll, der in Freiburg seine Essenz aus der buddhistischen Psychologie vorstellte, welche die aufregenden Facetten, die mir seit Jahren im Kopf und Herz herumspringen, in eine zauberhaft einfache Ordnung brachte. Hängt ganz unten an…

Das alles brachte mich in Patagonien nach Zwiesprache mit Pinguin Pieps bei den Huilliche Indigenen zum Schluss, gemeinsam mit diesen Menschen Windräder aus heimischen Materialien zu bauen. Aber zurück zum Rückblick.

Innovative Kommunen – das laufende Vorhaben in Münsingen und Treuenbrietzen brachte viele Auf´s und Ab´s, eine grosse gelungene Bürgerveranstaltungen und ein schönes berührendes Beiratstreffen sowie viel kleinen HickHack in den Details. Aber die Mehrzahl der im Projekt aktiven ist mit dem Herzen dabei und so ist überwiegend konstruktive Stimmung – und darauf kommt es ja an. Die Idee mit der Agora/ dem Sozialmarkt hat in Treuenbrietzen Fuss gefasst.

Die Internetseite „Zukunftskommunen“ ist durch kräftige Geburtswehen gegangen und wird in Kürze freigeschaltet. Wir haben im Team um Details gerungen – und mein Bauch sagt mir, dass gemeinsam eine richtig gute Sache gelingen wird.

Eine neue Generation von Erneuerbare Energie Kommunen, basierend auf den Bioenergiedörfern, wird auf Ines Wilkens´ Initiative hin vom Landwirtschaftsministerium gefördert werden.

Aus meinem Engagement in Sachen deutsch-polnische Zukunftskommunen, für das ich viele Male in Stettin, Prillwitz und Ivenack,   Opole  sowie Rosenow und Eberswalde war, wo Wojtek Zbaraszewski und ich die geplante Partnerschaft angeschoben haben, wird auf Initiative von Darek und Wojtek 2018 ein EU Antrag entstehen. Durch Udo Simonis und Eugen Kosmicki in Gang gekommen, wird nun bald in Osteuropa an neuen Ideen gefeilt werden können. Wie schön, in so einer Kette von beherzten Leuten ein wenig mitwirken zu dürfen!      

Ein feiner Projektplan, den Landkreis und die Stadt Weimar auf lokale Kreisläufe umzustellen, von Thomas Meier angeregt, wurde zwar nicht bewilligt, brachte aber die Bekanntschaft mit Ralf Otterpohl und anderen kreativen Leuten, für die ich sehr dankbar bin.

Mit Bernd Senf und Uwe Krüger konnte ich über neue Ökonomie, neuen Journalismus und Orgonakkumulatoren weiterreden (und letzteren konnte ich bei Maik Hosang im Lebensgut Pommritz gleich ausprobieren) und der Christian Felber hat mir angeboten, als Botschafter der Gemeinwohlökonomie diese wunderbare Pflanze weiter zu verbreiten, was ich dankbar und gern machen werde.

In Eberswalde konnte ich nun schon das vierte Jahr - in dem mit Benjamin Nölting, Jens Pape und anderen Engagierten 2006 ersonnenen Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement - mit jungen Menschen über neue Zukunftsentwürfe nachdenken sowie einiges von den Ideen gleich in eigenen Projekten in die Praxis umsetzen. Eine wunderbare Energie schwingt in den Kursen, die Jana Werg mit mir sowie die anderen Dozenten anbieten.

Vorträge in Oppeln, Prillwitz, Cobstedt, Erfurt, Eberswalde, Valdivia, Göttingen. Und an meinem Geburtstag in Leipzig, 61 Jahre danach, vor angehenden Journalisten.

Reisen führten nach Malta, Meran, Interlaken, Patagonien. Familienfeiern und –Treffen nach Ruhlsdorf zu Antons Einschulung, Bad Muskau, Malerweg an der Elbe, Meissen, Kolberg, Leba, Danzig. Mit Jörg und André wandern, mit Sven, Gabi, Tini, Marianne und Frank über Gott und die Welt reden.

Den 9 Enkeln Schalk, KinderGedichte und flotte Lieder beibringen, Fussball spielen und aufs Dach klettern, Schlauchboot und Schlittschuh fahren, Bäume besteigen…

Mit den 6 Kindern über Jammer und Freuden des Lebens austauschen und mit Tina sen. (Tina jun. kam im Sommer zur Familie – yippie) den ganzen aufregenden aber süssen Sauhaufen zusammenzuhalten suchen. Mit meiner Tina, die ich heute mehr liebe denn je, meiner Traumfrau…

Ja, das war´s… und weitere klasse Menschen kennenlernen dürfen – Enrique und Carlos, Ingenieur und Häuptling der Huilliche Indigenen aus Maicolpue, im Innovationsclub von Udo Blum, Glückstrainerin Kerstin, den Gärtner von Cobstedt mit dem Fischkino, den e-Mobilitätsfreak aus Steyerberg, die Elisabeth Lukas aus Wien, Kollegin von Victor Frankl, die ich bald treffen möchte.

In diesem wundervollen Team noch einige Zeit weiterbasteln zu dürfen an neuen Ideen und dabei in vollen Zügen unserem Drang nach Sinn lustvoll nachzugehen, darauf freut sich diebisch und dankbar

Euer Peter

Wenn Euch von den 2017 erschienenen Artikeln was interessiert, sende ich es gerne zu:  

Schmuck, P. (2017). Von der Umweltpsychologie zu einer Transformationspsychologie der Potentialentfaltung. Umweltpsychologie, 21, 106-118.

Schmuck, P. (2017).  Ein neues Weltbild für Ökonomie und Gesellschaft von morgen. In Irene Lopez (Hrsg.), CSR und Wirtschaftspsychologie (S. 15-29). Berlin: Springer Verlag.

Schmuck, P. (2017). Transformationspsychologie für nachhaltige Entwicklung: Zur Überwindung von Hindernissen für Nachhaltigkeit im Rahmen einer psychologisch fundierten Sustainability Science. In Walter Leal Filho (Hrsg.), Innovation in der Nachhaltigkeitsforschung – ein Beitrag zur Umsetzung der UNO Nachhaltigkeitsziele (S. 197-208). Berlin: Springer.

Schmuck, P., Wüste, A., Karpenstein-Machan, M, Wilkens, I. & Grote-Bichoel, C. (2017). Wie kann die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Biomasseproduktion und -nutzung  auf regionaler Ebene unterstützt werden? In Hans Ruppert & Jens Ibendorf (Hrsg.), Bioenergie im Spannungsfeld. Wege zu einer nachhaltigen   Bioenergieversorgung (S. 117-120). Göttingen: Universitätsverlag.

Wüste, A., Schmuck, P. Granoszewski, K. (2017). Wie kann eine aktive Partizipation der lokalen Bevölkerung an einer Energiebereitstellung sichergestellt werden? In Hans Ruppert & Jens Ibendorf (Hrsg.), Bioenergie im Spannungsfeld. Wege zu einer nachhaltigen   Bioenergieversorgung (S. 78-81). Göttingen: Universitätsverlag.

Schmuck, P. Wilkens, I. & Wüste, A. (2017). Analyse von Erfolgsfaktoren der dezentralen Bioenergienutzung und Ausbau konsensorientierter integrativer Bioenergieregionen in ausgewählten Landkreisen Niedersachsens. In Hans Ruppert & Jens Ibendorf (Hrsg.), Bioenergie im Spannungsfeld. Wege zu einer nachhaltigen   Bioenergieversorgung (S. 295-315). Göttingen: Universitätsverlag.

Schmuck, P & Lerche, N. (2017). Welche Prinzipien und Kriterien sollten im Rahmen einer nachhaltigen energetischen Biomassenutzung eine Rolle spielen? In Hans Ruppert & Jens Ibendorf (Hrsg.), Bioenergie im Spannungsfeld. Wege zu einer nachhaltigen   Bioenergieversorgung (S. 73-77). Göttingen: Universitätsverlag.

 

Thesen zu Spiritualität und Gestaltung der Welt von Morgen. Peter Schmuck, 11.11. 2017

Inspiriert von Johannes Litsch im Jan. 2017 im buddhistischen Zentrum Freiburg

 

Der klaren, frischen Wahrnehmung der Welt, deren Teil wir sind, stehen vier Schleier im Weg.

·        Der Schleier der WERTUNG: Getrennt werden Dinge die Lust/Gefallen versprechen - von Dingen, die Unlust und Antipathie erzeugen. Letztere werden ausgeblendet.

·        Der Schleier der BENENNUNG: Getrennt werden Dinge, für die wir Namen und Begriffe kennen – von Dingen die wir nicht benennen können. Letztere werden ausgeblendet.

·        Der Schleier von ERZIEHUNG und AUSBILDUNG: Getrennt werden Dinge, für die uns Regeln und Konventionen vorliegen - von Dingen, die nicht geregelt sind, etwa Visionen und Träume.  Letztere werden ausgeblendet.

·        Der Schleier der EGO-ORIENTIERUNG: Getrennt werden Dinge, die für unser „ich“ bedeutsam scheinen – von Dingen, die als „nicht-ich“ eingeordnet werden. Letztere werden ausgeblendet.

Jeder Mensch verfügt über das Potential, diese Schleier auszuräumen: Spirituelles Potential.

Das gemeinsame Ziel der spirituellen Traditionen der Menschheit besteht darin, durch Meditation oder durch transpersonale Entwicklung diese Schleier (die „ich“ zentrierte permanente Verzerrung der Wahrnehmung) bewußt zu machen - um sie dann zu entfernen. Das Ergebnis dieses Prozesses wird in verschiedenen Traditionen unterschiedlich benannt, etwa ERLEUCHTUNG, NIRWANA, SATORI.

Das Bestreben, unser spirituelles Potential zu nutzen und diesen Weg zu begehen, gefährdet die gegenwärtigen Regeln der Industriegesellschaft, denn klare Menschen lassen sich nicht für fremde Interessen manipulieren und instrumentalisieren.

Wollen wir eine zukunftsfähige Gesellschaft, scheint die Entfaltung der spirituellen Potentiale bei einer kritischen Anzahl von Menschen unabdingbar. Wir brauchen den klaren Blick dafür, dass die gegenwärtigen Entwicklungen nicht zukunftsfähig sind, sondern in einer Sackgasse enden – und dass es Alternativen gibt.

Beim   Stärken dieser Potentiale stehen verschiedene Stufenmodelle zur Verfügung, etwa:

·        Die fünf Ebenen des transpersonalen Bewusstseins nach Aurobindo und Wilber

o   Höherer Geist: Erfassen des Ganzen mit einem Blick

o   Erleuchteter Geist: geflutetes Bewusstsein, Kreativität

o   Intuitiver : Geist: Erleben einer permanenten Einheit

o   Overmind: kosmische Wonne, universelle Liebe

o   Supramental: kontinuierliches non-duales Erfassen der Wirkichkeit

·        Die vier Ebenen des Integralen Bewusstseins nach Gebser

o   No time – only present time

o   Transzendieren des RaumZeit Erlebens

o   Nonduale Erfahrung, offenes Gewahrsein, SATORI

o   Transparenz des Geistes, NIRWANA, Verschwinden von Begehren, Haften an Ego

·        Acht Jhanische Versenkungsstadien, beschrieben bei Klische

o   Innere Tiefe

o   Versiegen des mentalen Schwingens

o   Erfahrungsstrom von Aussen nach Innen

o   Kraft des Gleichmutes

o   Gewahrsein von endlosem Raum

o   Realität nicht „Dinghaft“ erlebt

o   Auftrennung Objekt – Subjekt verschwindet

o   Weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung

·        Drei Phasen der Meditation nach Walach

o   Ausblick: Atemmeditation -> Aufmerksamkeit nach Innen

o   Einblick: Achtsamkeit, nicht wertendes Verweilen beim Widerfahrenden

o   Tiefblick: neue Wirklichkeitsbereiche werden spürbar. Kensho-Licht, Satori, Verbundenheit, Mitgefühl