Internationales
2011
In Korea (Süd) hatte
ich im Mai Nachhaltigkeits-Aktivitäten an der Uni Göttingen (inclusive der Göttingen Approach Dinge) vorgestellt, da
sich eine dortige landesweite Greening the University Initiative dafür interessiert hatte. Dabei
konnte ich spannende Ansätze aus anderen Ländern kennenlernen, die ich gern
weitergebe:
Korea: Ock-Hyen Kim hat die internationale NGO Daejayon
geschaffen, welche ein Dach für Umwelt- und Nachhaltigkeits- Studi-gruppen an
Unis unserer Welt anbietet und die international tätig ist. www.greatnature.org
Uwe, nimm gern mit Ock Kontakt auf, er würde sich
über Kooperation mit Greening the
University Göttingen sehr freuen.
Grossbritannien:
Richard Meddings stellte die eco-campus
Bewegung im UK vor, ein Rankingverfahren für
britische Unis, an dem bereits ca. 40 Unis teilnehmen. www.ecocampus.co.uk
USA: Paul Rowland leitet eine Association for the advancement of sustainability in
higher education www.aashe.org in der bereits
800 von 4000 US UNis und higher colleges Mitglied sind.
Also, auch die anderen
schlafen nicht und in Sachen Vernetzung scheinen einige Länder viel weiter zu
sein als wir in Deutschland.
Im Juli hatte ich die
Gelegenheit, unseren Aktionsforschungsansatz auf zwei internationalen Foren
vorzustellen, einmal in Xi´an/China (http://www.eu-chinapdsf.org/english/Activity.asp?ActivityId=376),
wo ich keynote speaker des
EU-China Youth Forum on sustainable development war (der andere keynote
speaker aus Europa war Paul Fleming, der in Leicester
an ähnlichen multidisziplinären Projekten wie wir arbeitet (http://www.dmu.ac.uk/research/iesd/).
Vor dem Hintergrund, dass in China neben den Kohlekraftwerken nun auch noch 50
AKW errichtet werden sollen, habe ich auf die Probleme von Kernkraft verwiesen,
die dort weitgehend unbekannt schienen und Mut zu machen gesucht, dass es
Alternativen zu Kohle und Uran gibt. Immerhin, die Offiziellen von China wollen
meinen Bericht veröffentlichen, mal schaun, ob sie es
angesichts meiner Kernkraft- und Kohle- kritischen Argumente
wirklich tun.
In Tallinn war das
European Youth Meeting on Sustainable Development, wo
ich einen Workshop zu EE moderiert habe, dessen Ergebnisse in die Deklaration
des Treffens eingeflossen sind (s. http://www.eym2011.eu/public/documents/EYM2011_Statement_23.07.2011_TLL.pdf).
Es gab auch eine Arbeitsgruppe zu Landwirtschaft und zu Sozialem, die die
Deklaration bereichern und auch einige Aspekte unserer IZNE
Nachhaltigkeitsthesen berühren. Dieses Treffen ist eine Aktivität zur
Vorbereitung des Rio+20 Treffens nächstes Jahr - ein gutes Gefühl, dass
viele junge Leute mit an dem Strang ziehen, das Ruder nun endlich mal über den
Totpunkt zu bekommen (die C02 Emissionen sind ja seit Rio global immer weiter
gestiegen…).
In Freiburg war im
September ein internationaler Kongress „Renewable energy and self
sufficiency”(http://www.ress-conference.uni-freiburg.de/
), bei dem ich in einer Keynote und bei der
Abschlussdiskussion, die ich moderiert habe, für dezentrale Szenarien anstelle Desertec und Seatec versucht habe
zu sensibilisieren. Mein Eindruck ist, dass diesbezüglich viele Wissenschaftler
in einem „ethischen Tiefschlaf“ liegen und gar nicht mitbekommen, wie die
Bundesregierung derzeit als Kotau wegen des Atomstopps den grossen
Vier jetzt das EEG zurechtbiegt (mehr Vergütung für Megawindparks auf See und
weniger für Landwindräder, die dezentral von Bürgern betrieben werden können).
Hier habe ich auf die Nachhaltigkeitskriterien des IZNE verwiesen (http://www.izne.uni-goettingen.de/?page_id=744)
und an Beispielen deutlich gemacht, wozu solche ethischen Wegmarken nützlich
sein können. Etwa, wenn in Hahnenklee im Harz geplant wird, mit Erneuerbaren
Energien die Berghänge zu kühlen (um Wintersport trotz Klimawandel treiben zu
können), dann kann man einen solchen Plan als nicht nachhaltig bewerten, wenn
man die Suffizienz Leitlinie heranzieht.