Frostnacht im Hainich

 

Die Winterkälte hat sich breit gemacht

Kein einzges Vöglein hebt mehr an zu singen

Im Hainich schweigt der Wald in eisig starrer Pracht

Im Geiste die Erinnerungen klingen

 

 

Die Eiskristalle an den Zweigen

Sie klirren  und das Eis am Boden kracht

Gefrorn die Hagebutten und im Himmel keine Geigen

Ob wohl das Lied der Liebe noch einmal erwacht?

 

 

Die alte Eiche hinterm Hainichtore funkelt

Im Glitzerweiß der Flocken – tanzend durch die Nacht

Sie weiss, auch wenn es tausend male friert und dunkelt

Es kommt der Tag an dem die Liebe und die Sonne wieder lacht

 

 

So streiche ich im Geiste deinen Schopf den Rücken und die Seele

So lange und so zärtlich bis ein Flämmchen ist entfacht

So lang bis leise Gurren klingt aus deiner Kehle

Mein weisser Wintervogel – bis im Lenze wir uns wiegen sacht